Mit einem »Jubiläum« wurde in Meiches in die traditionelle Pfingstkirmes gestartet, denn seit 50 Jahren besteht eine Freundschaft zwischen Meiches und dem nordrheinwestfälischen Weiershagen, und seit dieser Zeit gehören die Weiershagener jedes Jahr zu den gern gesehenen Gästen der Kirmes.
Dies war sicherlich ein Grund zum Feiern, denn in den fünf Jahrzehnten sind viele private Freundschaften entstanden, man besucht sich gegenseitig, feiert gemeinsam und bei der Kirmes sind die Kirmesburschen gerne Gastgeber für die Menschen aus Weiershagen, das zwischen Gummersbach und Köln liegt.
Bei der Feierstunde im Festzelt erinnerte der Vorsitzende der Kirmesburschen Meiches, Johannes Diehl, daran, dass der Meicheser Franz Schmidt und der Weiershagener Eberhard Klein einst gemeinsam in Stadtallendorf ihren Wehrdienst abgeleistet hatten, die den Grundstein für die Verbindung gelegt hätten. Damals sei die Diskothek »Why not« in Brauerschwend bei der Jugend angesagt gewesen und dort habe der Weiershagener die »Marga und Gertrud« kennengelernt.
Weiter war zu erfahren, dass Eberhard Klein später als Jugendfeuerwehrwart gerne mit seiner Gruppe nach Meiches kam und daraus die Kirmesbesuche entstanden seien. »Mit den Jahren haben sich legendäre Geschichten entwickelt«, wusste Johannes Diehl und nannte einige Beispiele, an die sich viele der Anwesenden noch erinnern konnten.
Johannes Diehl skizzierte die Meicheser als eher wortkarg und in sich gekehrt und die Weiershagener als lebensfreudiger und nicht so ernst wie die Meicheser. Bekanntlich zögen sich Gegensätze an und vielleicht seien deshalb eine tolle Freundschaften und Bekanntschaften entstanden.
Der Lautertaler Bürgermeiste Lukas Becker, der einen Wappenteller der Gemeinde Lautertal überreichte, sprach von einem Fest der Verbundenheit und der unvergessenen Momente. Diese betonten auch die Tiefe der Beziehungen und Verbindungen. Er selbst habe die »coole Truppe« schon vor zwei Jahren kennengelernt.
Der Weiershagener Bernd Müller betonte, dass die Gruppe beim ersten Aufenthalt in Meiches den Eindruck gehabt habe, »hier ist doch überhaupt nichts los«. Daraus sei Dank der herzlichen Aufnahme die Erkenntnis »Pfingsten ist unser Zuhause Meiches« gereift. Die eigentliche Feier sei die Kirmes, auf die man sich freue. »Der Bernd« wie er überall genannt wird, durfte sich mit seinen Weiershagener weiter freuen.
Die Kirmesburschen Meiches überreichten eine Ruhebank mit seitlichen Getränkehaltern sowie einen Baum und ein Bild. Johannes Diehl sprach die Hoffnung aus, dass es in Weiershagen künftig einen Meicheser Platz geben werde. Von den Weiershagener gab es ein großes Bild mit der Überschrift »50 Johr han mer zesamme jelacht un et Levve jebüzt -e Fründschaf wie die hät et nur einmol jävve!«. Klar, dass die Bank für das wichtige Erinnerungsfoto sofort genutzt wurde.
Während der kleinen Feierstunde wurden viele Bilder aus den vergangenen 50 Jahren auf einer großen Videowand gezeigt, und öfters war die Familie von Peter Hartmann zu sehen. Der Meicheser Peter Hartmann überreichte an seine Freunde aus Weiershagen Erinnerungs-T-Shirts. Zudem erfuhr das Publikum, warum die heimische Garage nicht aufgeräumt worden sei, weil dort nämlich mit den Weiershagenern noch weitergefeiert werden sollte.
Der ehemalige Meicheser Ortsvorsteher Achim Hofmann hatte auch sein Erlebnis; 2017 erreichte ihn etwa 14 Tage vor Pfingsten ein Anruf von »Bernd«, in dessen Verlauf gewettet wurde, dass es Hofmann nicht gelingen werde, bis an Pfingsten einen Text für eine Meicheser-Hymne zu präsentieren. Es wurde um Bier gewettet, Hofmann wurde Sieger, die Hymne wurde bei der damaligen Kirmes gesungen und in 2025 gab es eine Neuauflage. Als musikalische Vorlage diente »Herzilein«, der bekannte Hit der »Wildecker Herzbuben«.
Natürlich soll die Freundschaft auch weiterbestehen. Vielleicht werden auch die kleinen Gardemädchen, die mit ihrem Tanz zum Jubiläum gratulierten, zukünftig die Freundschaft am Leben erhalten.
Die Kirmesburschen überreichten eine Spende von 150 Euro zum Kauf neuer Tanzschuhe, und eine aufgestellte Spendenbox füllte sich im Laufe des Abends weiter. Gefeiert wurde im Anschluss noch lange.