„Stabiles Fundament“ der Einsatzbereitschaft

Hauptversammlung aller Lautertaler Feuerwehren: Bessere Teilnahme an Atemschutzstreckendurchgängen angemahnt / Lob für Wehren / Ehrungen und Beförderungen.

Die Beförderung von drei Feuerwehrangehörigen zum Löschmeister, eine Beförderung zum Hauptlöschmeister und zwei Beförderungen zum Oberbrandmeister wurden jetzt bei der gemeinsamen Jahreshauptversammlung aller Lautertaler Feuerwehren im Dorfgemeinschaftshaus von Engelrod vollzogen. Weiterhin wurden 22 Anerkennungsprämien des Landes Hessen für langjährigen aktiven Feuerwehrdienst durch Bürgermeister Dieter Schäfer verteilt. Jeweils eine davon für 40 beziehungsweise 30 Jahre, fünf für 20 Jahre und 15 für zehn Jahre. Kreisbeigeordneter Hans-Jürgen Herbst überreichte vier silberne Brandschutzehrenzeichen am Bande für 25 Jahre aktiven Feuerwehrdienst.

Dies war auch die letzte gemeinsame Hauptversammlung für Bürgermeister Dieter Schäfer, wobei dieser in seinem Grußwort erneut deutliche Worte fand: „Es fällt mir schwer angesichts der nicht wegzudiskutierenden Errungenschaften, die die Feuerwehr Lautertal in meiner Amtszeit, auch durch meinen stetigen Einsatz für Euch erhalten hat, akzeptieren zu müssen, dass ihr mich als Dienstherren und verlässlichen Partner nunmehr nicht mehr haben wollt.“

Gemeindebrandinspektor Sebastian Wulff verwies in seinem Jahresbericht auf 192 Feuerwehrangehörige, 182 Männer und zehn Frauen, wobei auch vier Übergänge von der Jugendfeuerwehr in die Einsatzabteilung zu verzeichnen waren. Die „Lautertalschleife“ (Tagesalarmschleife) bestehe aus 24 Kameraden und Kameradinnen. Weiterhin wurden von 42 Feuerwehrangehörigen Lehrgänge besucht. Nicht zufrieden war Wulff mit der Zahl der Anmeldungen für die Atemschutzstreckendurchgänge, die er als „mittelmäßig“ bezeichnete. Für den letzten Streckendurchgang am 2. Dezember lägen bisher drei Anmeldungen vor; Interessenten könnten sich noch bei Andreas Greb melden.

Der Katastrophenschutzzug hatte 2023 mit seinen 65 Mitgliedern insgesamt zwei Übung durchgeführt; auch hier habe es einen merklichen Rückgang bei der Beteiligung gegeben, und er hoffe, dass die im nächsten Jahr wieder besser werde. Der DekonP-Zug bestehe aktuell aus 60 Mitgliedern. Von den sieben geplanten Übungen konnten drei wegen Terminüberschneidungen nicht stattfinden. Im Bereich der Anschaffungen nannte der Gemeindebrandinspektor vier neue Atemschutzgeräte. Es wurden neue CO2-Warner für alle Wehren beschafft und es gab zwei neue Rollcontainer. Begonnen wurde in diesem Jahr auch mit dem Bau und Anbau bei den Gerätehäusern in Eichelhain sowie Engelrod. Wulff bilanzierte 20 Einsätze, die sich auf 13 Hilfeleistungseinsätze, fünf Brandeinsätze, eine Traghilfe sowie einen Einsatz der TEL- Unterstützungsgruppe aufteilten. Bei einem Einsatz wurde die Notfallseelsorge des Vogelsbergkreises hinzugezogen. Gemeindejugendfeuerwehrwart Maik Reschke bezifferte die Mitgliederzahl der Jugendfeuerwehr Lautertal auf 15. Davon seien elf aktiv bei den Übungen dabei. Die restlichen vier Jugendlichen seien im Übergang in die Einsatzabteilung. Von den elf Jugendlichen sind zwei Mädels und neun Jungs. Erfreulich sei, dass mit Daniel Schneider aus Engelrod ein zusätzlicher Jugendwart gewählt werden konnte. In allen Ortsteilen hätten bei den Veranstaltungen immer ausreichend Helfer zur Verfügung gestanden. Die Übungen hätten allesamt bis zu den Sommerferien im Zeichen des ersten Gemeindefeuerwehrtages gestanden, der am 15. Juli in Hörgenau stattgefunden habe. Nach den Sommerferien wurden die Übungen nach den Feuerwehrdienstvorschriften durchgeführt. Im November vermittelte Daniel Schneider das Thema „Kartenkunde” und im Dezember ist wieder eine Weihnachtsfeier geplant, diesmal in Alsfeld im Escape-Room. Da sich bisher keine Eltern gefunden haben, die eine Kinderfeuerwehr beim Aufbau unterstützen würden, sei demnächst in der Grundschule in Engelrod ein Projekttag „Feuerwehr“ geplant.

Kreisbeigeordneter Hans-Jürgen Herbst bescheinigte den Lautertaler Feuerwehren, dass sie die Anforderungen mit großer Tatkraft gemeistert hätten, wobei oftmals auch das Privatleben habe zurückstehen müssen. Dafür wolle er den Aktiven danken. Die 192 Einsatzkräfte seien ein stabiles Fundament für die Aufgabenerfüllung. Er rief dazu auf, dass sich die Jugendfeuerwehr Lautertal an der Leistungsspange beteiligen sollte. „Wir haben Respekt vor den Leistungen der Aktiven und wissen ganz genau, ohne ehrenamtlichen Einsatz würde das Feuerwehrwesen im ländlichen Raum schlicht und einfach nicht funktionieren. Es wäre unbezahlbar“, so der Kreisbeigeordnete weiter und überreichte anschließend die Brandschutzehrenzeichen.

Bürgermeister Dieter Schäfer betonte, dass die Einsatzkräfte bewiesen hätten „dass auf euch gezählt werden kann. Ihr habt dabei mit der Gemeinde einen verlässlichen Partner, der euch die bestmöglichen Rahmenbedingungen für das segensreiche Wirken zur Verfügung stellt“. Schon seit zwei bis drei Jahren versuche die Gemeinde, die von den Feuerwehrvereinen vorfinanzierten Beträge für die Kleidung zurückzuerstatten. „Obwohl wir die Mittel seit Jahren von 12.000 auf 15.000 Euro aufgestockt hatten, konnte aufgrund der Vielzahl der neu einzukleidenden Feuerwehrleute bisher nur ein Teil der Beträge zurückgezahlt werden.“ Daher sei im Haushalt eine nochmalige Erhöhung auf 18.000 Euro vorgesehen, um diesem Versprechen endlich gerecht werden zu können. Außerdem sollen auch weitere 11.000 Euro im kommenden Jahr für die Feuerwehren in die Hand genommen werden. „Mit dem Fahrzeugbestand ist Lautertal nach den im letzten Jahr neu ausgelieferten beiden TSF’s für Eichenrod und Eichelhain für die nächsten Jahre bestmöglich ausgestattet. Die Investitionen für die Feuerwehren bräuchten den Vergleich kreisweit nicht zu scheuen. Schäfer übernahm die Aufgabe, Anerkennungsprämien des Landes Hessen zu überreichen.

Gemeindebrandinspektor Sebastian Wulff nahm schließlich noch die Beförderung von fünf Einsatzkräften vor. Bernd Klein überbrachte die Grüße des Kreisfeuerwehrverbandes. Er verwies auf die Delegiertenversammlung und das Kreisfeuerwehrfest mit Umzug in Lanzenhain im nächsten Jahr.

Termine: Eine Marschübung der Katastrophenschutzzüge des Vogelsbergkreises findet am 2. März 2024 mit Zielort in Frankenberg statt; am 12. Oktober 2024 ist eine Großübung auf der A 49 (Ohmtal Dreieck) geplant, wo gemeinsam mit der Bundeswehr ein Flugzeugabsturz simuliert werden soll. Hierbei soll der DekonP-Zug zum Einsatz kommen. Die nächste gemeinsame Jahreshauptversammlung soll im April 2025 in Hörgenau stattfinden.

EHRUNGEN UND BEFÖRDERUNGEN

Beförderungen: zum Löschmeister: Maik Reschke (Dirlammen), Dennis Philipp (Dirlammen), Lukas Rausch (Engelrod). Zum Hauptlöschmeister: Pascal Fischer. Zum Oberbrandmeister: Kevin Tamm (Dirlammen), Marcel Isaakson (Eichelhain). Silberne Brandschutzehrenzeichen am Bande für 25 Jahre aktiven Dienst: Andreas Georg (Meiches), Andreas Gieß (Engelrod). Nachgereicht bekommen Patrick Günther (Meiches) und Christian Wolf (Meiches) die Auszeichnung. Anerkennungsprämien des Landes Hessen: Für zehn Jahre: Fabian Dahlmann (Meiches), Jens Fröhlich (Hörgenau), Alexander Greb (Eichenrod), Niklas Hansel (Hörgenau), Jonas Hofheinz (Eichelhain), Marcel Isaakson (Eichelhain), Christian Jöckel (Meiches), Niklas Luft (Eichelhain), Nils Oestreich (Hörgenau), Julian Popp (Meiches), Simon Rink (Meiches), Daniel Schneider (Engelrod), Peter Sukdolak (Eichenrod), Mirco Wiegel (Dirlammen), Iris Wrona (Dirlammen). Für 20 Jahre: Frank Hofmann (Eichelhain), Mark Bohn (Eichenrod), Danny Tamm (Hörgenau), Florian Tamm (Hörgenau), Sebastian Winterholler (Eichelhain). Für 30 Jahre: Dieter Rüllig (Eichelhain). Für 40 Jahre: Thomas Ruppel (Eichelhain).