»Gleich in die Vollen« gingen die Fastnachter vom Rosenmontagsclub Hörgenau und stürmten in einer Nacht- und Nebelaktion das Lautertaler Rathaus. Der schnelle Sieg wurde mit freudigen Reden und Musik gefeiert und damit alles notwendige für eine närrische Kampagne vorhanden ist, wurde auch das neue Prinzenpaar vorgestellt. Nämlich die beiden Vorstandsmitglieder, der zweite Rechner Lukas Haas und Schriftführerin Leoni Hansel; somit müssen die anderen Vorstandsmitglieder in der heißen Phase der Hörgenauer Fasnacht, deren Aufgabe übernehmen. Zusätzlich noch die von Beisitzer Friedrich Peppler, der in das Kostüm vom »Bierbär« schlüpfen wird und die Hörgenauer Narren in der Kampagne begleiten wird. Er hat Rosenmontag seine wichtigste Aufgabe und wird die Gäste beim Umzug am 3. März 2025 mit Freibier zu versorgen. Eine Erkältung verhinderte beim Rathausturm seinen ersten Einsatz und der Bierbär, wird sich sicherlich auskurieren, damit er seinen noch anstehenden Aufgaben gerecht werden kann.
Gedulden mussten sich nach dem Rathausturm die Gäste im Dorfgemeinschaftshaus, bis das letzte Geheimnis gelüftet war und umso freudiger wurde das neue Prinzenpaar hochleben lassen und als sichtbares Zeichen der närrischen Regentschaft vom Rosenmontagsclub wurde die Vereinsfahne mit dem diesjährigen Motto am Rathaus vom neuen Prinzenpaar aufgezogen.
Nicht nur die Narrenschar aus Hörgenau, sondern auch aus Engelrod und Allmenrod waren vor das Lautertaler Rathaus gezogen und mit einer militärischen Meisterleistung wurden die Rathausverteidiger Bürgermeister Lukas Becker, Hauptamtsleiter Jörg Keileweit und Bauamtsleiter Marcus Kapfinger überrumpelt und zur Freude der Angreifer gefesselt ins Dorfgemeinschaftshaus verbracht.
Dort wurde den Gefangenen noch die Möglichkeit gegeben, die Übergabe von Rathausschlüssel und Gemeindekasse zu verhindern. Die drei von Bürgermeister Lukas Becker gestellten Fragen stellten für die Anwesenden keine große Hürde dar und so wechselten Rathausschlüssel und Stadtkasse ihren Besitzer. Bürgermeister Becker stimmte die neuen Herrscher milde, in dem er ankündigte, dass sich in der Gemeindekasse etwas befinde, mit »dem der Verein etwas anfangen kann«. Doch damit nicht genug. Mit zwei Flaschen eines edlen Tropfens aus seinem privaten »Fundus«, rettete er sogar das Leben der Rathausverteidiger und mit Hochprozentigem konnte der »närrische Frieden« besiegelt werden. »Wir laden euch ein, ob jung oder alt, 33 Jahre Rosenmontag feiern wir bald!«, verwies der Vorsitzende vom Rosenmontagsclub Hörgenau, Julius Carle, auf das Jubiläum, welches in dieser Kampagne ansteht. Er lud dazu ein mit den Worten ein: »Drum lasst uns feiern, wie es sich gehört - erst am Aschermittwoch wird damit aufgehört!« In seiner Rede glossierte Carle einige Begebenheiten aus dem Ort und erinnerte dabei den Bürgermeister daran, dass der im Wahlkampf versprochene Bürgerbus noch nicht in Lautertal angekommen ist. Freudig verkündete der Redner am Ende: »Unser Bürgermeister Lukas Becker, geht uns ab heute im Rathaus nicht mehr auf’n Wecker! Das Rathaus wird zum Faschingssaal, die Narren regieren Lautertal. Aus dem Rathaus schallt es ab heute Helau! Das war’s von mir, mach’s gut und tschau!
“ Hört gut zu, was ich hab zu sagen, so Einiges hat sich hier zugetragen zu«, meinte der zweite Vorsitzende Moritz Haas in seiner Büttenrede und erinnerte an manches Malheur in der Vergangenheit. Das Jemand nach der Hörgenauer Tanzrevue den Heimweg nach Nösberts nicht mehr bewältigen konnte, dass eine Wäschespinne, die in der Hexennacht abhandengekommen ist, den Heimweg noch nicht wieder gefunden hat. Dass man jetzt zwei Bürgermeister im Ort hat, und wie gefährlich es ist, wenn man auf dem Handy einen Gruppenanruf drückt, wurde weiter zur Freude des Publikums berichtet.
Also, die Hörgenauer können auch »Büttenrede« und vielleicht gibt es vom Rosenmontagsclub bald wieder eine Fremdensitzung; neben dem Rosenmontag am 3. März 2025 steht vorher am 4. Januar 2025, noch die Tanzrevue auf dem Programm.