Hopfmannsfelder Zeitreise

Brauchtumsmarkt im Lautertaler Ortsteil wieder ein großer Erfolg.

Zum zehnten Hopfmannsfelder Brauchtumstag hatten sich am vergangenen Sonntag zahlreiche Aussteller und Besucher eingefunden. Neben Ideen für die bevorstehende Garten- und Ostersaison waren auch Handwerker sowie Selbstvermarkter vor Ort.

Schindelmacher Gero Ruppel und Dennis Schäfer zeigten die Herstellung von Buchenholzschindeln, wie diese in mühevoller Handarbeit, bis noch vor gar nicht langen Jahren, hergestellt wurden. Bärbel Rollwagen gab am Spinnrad einen Einblick in frühere Zeiten zur Verarbeitung von Wolle. Blumenarrangements, Accessoires für Haus, Hof und Garten sowie Honig oder Met fanden ihre dankbaren Käufer.

Außerdem waren die Selbstvermarkter mit ihren kulinarischen Köstlichkeiten sehr gefragt und es gab Ziegenwurst vom Grill sowie Dauerwurst, Seife und Schafsfelle.

Bei dem Dorfrundgang, der ebenfalls im Rahmen der Veranstaltung über 40 interessierte Teilnehmer fand, berichteten die Vortragenden Hubert Straub und Otto Winterholler in kurzweiligen Ansprachen über die wechselvolle Geschichte und baugeschichtlich wichtigsten Gebäude sowie Bau-Denkmäler des Dorfes - wie das ehemalige Gerichtshaus, den Galgen, die Kirche und das Backhaus. Auch der Besuch im Stall eines Ziegenbauern stand beim Rundgang auf dem Plan.

Rundgang durch die Geschichte

Besonders interessiert zeigten sich die Besucher an dem ehemaligen Gerichtshaus - dem sogenannten »Scheiche-Haus« (hier war auch das ehemalige Gericht Hopfmannsfeld untergebracht) von Uta und Hubert Straub, die hier im umgebauten landwirtschaftlichen Teil des Gebäudes eine Ferienwohnung eingerichtet haben. Das ehemalige Gerichtszimmer fand dabei besonderen Anklang. Nicht wenige Besucher blieben dann noch im angeregten Austausch mit den Straubs in der ehemaligen Scheune. Besonders der im eigenen Weinberg angebaute »Hopfmannsfelder Steilhang«, der zur Verkostung bereitstand, mundete wiederum vorzüglich und fand seine dankbaren Abnehmer. Weitere Infos: www.scheiche-haus.de.

Hubert Straub erinnerte in seiner Ansprache an die Verantwortung für die Dörfer. Besonders die alten Bauernhäuser z. B. das Einhaus war dabei sein Schwerpunkt. 2022 ernannte die IgB (Interessengemeinschaft Bauernhaus) das Vogelsberger Einhaus zum »Bauernhaus des Jahres« und blickte damit auf die baulichen Merkmale, die gerade im Vogelsberg für das Einhaus charakteristisch sind - dort, wo der Haustyp mit seinen geologischen Bedingungen fest verwurzelt ist. »Diese Fachwerkhäuser auf dem Land sind schützens- und erhaltenswert, um die Dorfkultur der Vergangenheit uns heute näherzubringen und die alten Baudenkmäler in neuer Form zu gebrauchen. Hier haben wir eine Menge zu tun«, so Straub zu diesem Thema.

Zurück ins Heimatdorf

Ehemalige Hopfmannsfelder, die schon lange in die Fremde gezogen sind, fanden am Sonntag ebenfalls den Weg zu ihren Wurzeln im Vogelsberg.

Viele Erinnerungen aus vergangenen Zeiten wurden in anregenden Gesprächen bei Kaffee und Kuchen noch einmal ausgetauscht. Stefan Jöckel, der mit seinem Team von Hopfmannsfeld aktiv die Vorbereitungen zu allen Veranstaltungen getroffen hatte, zeigte sich auch mit dem Zuspruch durch die zahlreichen Aussteller sowie Besucher zufrieden. »Wir hatten einiges zu tun, die ganze Organisation des Marktes auf den Weg zu bringen. Aber der Erfolg gibt uns recht. Beim zehnten Brauchtumstag geht mein Dank an alle Helferinnen und Helfer, an die Vortragenden beim Ortsrundgang sowie an die Bewohner vom Scheiche-Haus, nämlich Uta und Hubert Straub, die es ermöglicht haben, ihr historisches Vogelsberger Einhaus zu besichtigen«, so Jöckel. Reiner Seibert, der einen Stand der Nachbarschaftshilfe Lautertal betreute, zeigte sich ebenfalls zufrieden über das Interesse. »Wir konnten zehn neue Mitglieder gewinnen. Somit gehören nunmehr insgesamt 172 Frauen und Männer der Nachbarschaftshilfe Lautertal an«, freute sich Seibert .