Nicht wie geplant, oder wie von den Feuerwehrverantwortlichen der Freiwilligen Feuerwehr Engelrod gehofft, verlief die Großübung anlässlich des Feuerwehrjubiläums in Engelrod. Ein Verkehrsunfall im Bereich Dirlammen, in Höhe der Abfahrt nach Hopfmannsfeld, war dafür verantwortlich, dass die Feuerwehren von Dirlammen und Hörgenau sowie der Einsatzleitwagen 1, die sich auf der Anfahrt zur Großübung befanden, nun einen anderen Einsatz abarbeiten musste. Dies brachte das vorgesehene Übungsgeschehen durcheinander, sodass sich die Großübung in die Länge zog. Und weil es an diesem Abend ziemlich kalt war, hatte ein Teil des interessierten Publikums sich schon auf den Heimweg gemacht.
Das Übungsszenario war Folgendes: Durch einen technischen Defekt und der damit verbundenen Rauchentwicklung kam es in der Diskothek »Hazienda« zu einem Tumult, wobei Besucher verletzt wurden und nicht mehr selbstständig die Diskothek verlassen konnten. Deshalb lag die oberste Priorität bei der Menschenrettung. Insgesamt 19 Personen wurden mittels Artenschutz aus der verrauchten Diskothek zum Verletztensammelplatz gebracht; die Feuerwehr übernahm die Erstversorgung und Betreuung. Durch die Angehörigen des DRK Lauterbach wurden die Verletzungen der Personen gesichtet und nach einer Stabilisierung der Weitertransport in die entsprechenden Krankenhäuser organisiert.
Zeitgleich sollte eine 1,1 Kilometer Lange-Wege-Strecke für die Wasserversorgung eingerichtet werden. Sieben Minuten nach Übungsbeginn lief der Real-Alarm auf, was den Zuschauern nicht verborgen blieb. Somit konnte die Wasserversorgung nicht eingerichtet werden und der Löschangriff sowie der Einsatz des Teleskopmastes der Freiwilligen Feuerwehr Lauterbach verzögerten sich.
Sicherlich wäre es hilfreich gewesen, die Zuschauer über das Übungsgeschehen insgesamt zu informieren, was sich einige der Anwesenden gewünscht hatten. Übungen sind aber dazu da, dass man dabei gewonnene Schwächen erkennen und zukünftig abstellen kann. Deshalb kann die Großübung mit den beteiligten 160 Einsatzkräften - von allen Lautertaler Feuerwehren, dem Gerätewagen »Atemschutz« der Freiwilligen Feuerwehr Helpershain sowie den Feuerwehren von Ulrichstein, Helpershain und Rebgeshain - als Erfolg gewertet werden. Was sich auch zeigte: Wenn es zu größeren Verletztenzahlen kommt, stehen viele Einsatzkräfte zur Verfügung.