»Schweren Herzens, aber der Vernunft gehorchend«, kann der Beschluss bezeichnet werden, dass ein Teil der Gemeinschaftskühlanlage in Meiches außer Betrieb genommen wird. Die im Jahr 1960 in Betrieb genommene Anlage mit den 62 Fächern wird nur noch teilweise genutzt: 36,5 Fächer sind noch belegt, wobei manche Mitglieder mehrere Fächer nutzen.
Kostensteigerung
Die Nutzer müssen die entstehenden Stromkosten bezahlen. Aber weniger Nutzer bedeuten einen höheren Strompreis bei schlechter Isolierung. Deshalb stiegen in den vergangenen Jahren die Unterhaltungskosten.
Bevor es zum »Gefriergau« kommt und hohe Reparaturkosten anstehen, wurde jetzt schon eine »vorausschauende Entscheidung« getroffen. Bei der Mitgliederversammlung der Gefriergemeinschaft Meiches in der Gaststätte Seling in Dirlammen stand der Tagesordnungspunkt »Stilllegung der Gefrieranlage« auf der Tagesordnung. Nach einer länger dauernden und emotionsgeladenen Diskussion wurde die Abstimmung durchgeführt. Notwendig waren für die Stilllegung 75 Prozent der abgegebenen Stimmen. 79 Prozent bedeuteten dann, dass der Antrag angenommen wurde und jetzt die weiteren Schritte für eine Stilllegung der Anlage angegangen werden können.
Bis Ende des Jahres soll die Anlage abgebaut werden, so Vorsitzender Rolf Diehl. Danach solle der frei werdende Bereich im Gefrierhaus eventuell von anderen Vereinen als Lagerfläche genutzt werden. Entsprechende Gespräche seien schon geführt worden, aber noch keine Entscheidung gefallen. Der Abbau der Gefrierfächer bedeutet aber nicht das Ende der Gefriergemeinschaft, denn im Gebäude gibt es noch einen Kühlraum, der weiterhin genutzt werden soll. Da die Technik der Gefrierfächer und des Kühlraumes getrennt ist, ist der Weiterbetrieb möglich. Vorsitzender Diehl blättert in den Vereinsunterlagen findet auch die Rechnung, die damals bei 24 202,80 D-Mark gelegen hat. Dazu seien auch die Gebäudekosten gekommen. Um die Fächer nutzen zu können, habe jedes Mitglied der Gefriergemeinschaft damals 390 D-Mark bezahlen müssen.